Was bleibt, wenn medizinische Fachkräfte gehen?

Fachkräfte – Evaluation zur Nachhaltigkeit in der Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal

Als staatlich anerkannter Entsendedienst von Fachkräften im Entwicklungsdienst ist Coworkers Fachkräfte verpflichtet, sich regelmäßig externen Evaluationen zu stellen – eine spannende Chance, die eigenen Ansätze und Aktivitäten zu hinterfragen und weiterzuentwickeln! So wurde im Jahr 2023 eine Evaluation zur Nachhaltigkeit in der Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal durch Fachkraft-Entsendungen von Coworkers durchgeführt. Leitfragen waren unter anderem:

  • Coworkers Fachkräfte arbeiten in sehr unterschiedlichen Settings von medizinischen Projekten – Was ist eigentlich sinnvoll und zeitgemäß?
  • Es geht immer um Aus- und Weiterbildung – inwieweit ist das eigentlich nachhaltig?
  • Welche speziellen Anforderungen sind in der Vorbereitung der Entsendung von medizinischen Fachkräften zu beachten?

Die Ergebnisse liegen nun vor:

Zusammenfassung

Ausführlicher Bericht

Insgesamt sind die Ergebnisse der Evaluierung sehr erfreulich. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Coworkers-Fachkraft-Entsendungen eine hohe Relevanz haben und dem jeweiligen Kontext gerecht werden. Pro Fachkraft-Entsendung profitieren demnach im Schnitt ca. 100 Menschen von medizinischer Aus- und Weiterbildung. Die Ausgebildeten schätzen die Ausbildungsinhalte durchweg als angebracht und sehr hilfreich ein. Über die reine Vermittlung von Fähigkeiten hinaus konnte die Motivation für den Dienst am Menschen sowie Selbstvertrauen und der Sinn für realitätsnahe Lösungen bei den Zielgruppen gestärkt werden. Gleichzeitig werden in dem Bericht aber auch die herausfordernden Bedingungen deutlich, unter denen die medizinischen Fachkräfte ihren Dienst tun. So sind Projekt- und Ausbildungserfolge auch immer wieder durch externe Faktoren in den häufig fragilen Länderkontexten beeinträchtigt und gerade in ländlichen Regionen ist häufig mit einer Fluktuation gut ausgebildeter lokaler Fachkräfte umzugehen. Umso schöner, dass Coworkers Fachkräfte auch einen Beitrag dazu leisten können, dass sich einheimische Mitarbeiter bewusst entscheiden, in ländlichen Regionen zu bleiben und dort ihre Kompetenz einbringen können. Uns macht es nochmals bewusst, wie dankbar wir sein dürfen für jeden einzelnen, der sich als Medizinerin und Mediziner in solch herausfordernde Umgebungen wagt und einige Jahre des Lebens für die Verbesserung der medizinischen Versorgung in unseren Partnerländern einsetzt!
Lernen dürfen wir auch diesmal wieder aus den Ergebnissen der Evaluation. So gaben die Gutachter wertvolle Hinweise in Bezug auf die Prüfung medizinischer Projektstellen, bestätigten einige wichtige Grundansätze wie z. B. den Fokus auf Präventionsmaßnahmen und auch auf die Vorbereitung und Begleitung von medizinischen Fachkräften. Coworkers ist bereits dabei, diese Handlungsempfehlungen zu prüfen und bestmöglich in Zukunft umzusetzen – denn auch wir freuen uns immer wieder, uns weiterentwickeln zu dürfen! Ein großer Dank gebührt daher auch dem Evaluatorenteam, bestehend aus Heinz Horsch, Dr. Kathrin Scheuerl und Dr. Reiner Berendes.