Kamele und Klausuren

Fachkräfte – Maria Bachmann - Tschad

Immer wieder machen sich bei Coworkers Menschen auf, um in herausfordernde Kontexte zu gehen. So ist auch Maria Bachmann aus Stuttgart aufgebrochen, um in der Wüste des Tschad Bildungsprojekte zu beraten. Die zuvor an der Freien Evangelischen Schule der Schwabenmetropole erfolgreich tätige Lehrerin lässt sich auf ein völlig neues Leben ein: in einer Männerwelt, die mancherorts noch ganz nomadisch geprägt ist. Wo AK-47-Sturmgewehre offen getragen werden. Wo Frauen oft um Akzeptanz kämpfen müssen. Und wo es ganz und gar nicht selbstverständlich ist, dass Kinder überhaupt zur Schule gehen dürfen. Weil Mädchen mit zwölf schon verheiratet werden.

Maria berät und begleitet private Schulen in dieser Region, die stark muslimisch geprägt ist. Dabei macht sie spannende Erfahrungen. Denn neben den Fortbildungen für Lehrer, die entweder Französisch oder die Lokalsprache Dazaga sprechen, geht es auch zu Hospitationen in die Dörfer, und dann kommt es schon einmal zu Einladungen: zur Dorfhochzeit oder zum Kamelrennen, wo Groß und Klein auf den Beinen ist. In einer Welt, die kaum Christen kennt, ist so ein Besuch ein erster Anfang, eine „vertrauensbildende Maßnahme“. Maria tut „erste Schritte“. Unser Herr fing bekanntlich sein irdisches Wirken auch auf einer Hochzeit an. Maria erlebt viel Herausforderndes: 40 Grad Hitze, politische Unruhe kurz vor den Wahlen im April – in der Hauptstadt herrsche an manchen Tagen „Bombenstimmung“, schreibt sie. Mit einem Smiley dahinter. Auch das ist gute Tradition bei Coworkers: Tapfere junge Frauen, die sich auf den Weg an den Rand der Zivilisation machen, um die Liebe Jesu zu den Menschen zu tragen. In dem Wissen, dass der Herr selbst mitgeht. Jeden Tag neu.