How about connecting?

Fachpraktika – Lukas in Malawi

Hat es da nicht gefunkt? Dein Freiwilligeneinsatz war einfach cool, eine Zeit mit Nervenkitzel und tiefen Momenten? Wie wäre es denn, wenn wir uns im Studium wieder connecten? Lukas zeigt wie's geht. Nach seinem Freiwilligeneinsatz ist er nun wieder für seine Masterarbeit mit uns in Malawi und arbeitet an einem Projekt unter Hochspannung.

Täglich das Handy laden, morgens der erste Gang zur Kaffeemaschine, Home-Office am PC, scheinbar alles reine Selbstverständlichkeit. Allerdings nur deshalb, weil elektrische Energie in meinem Leben bisher einfach so da war.

In den ländlichen Gebieten Malawis ist Strom dagegen eine Ausnahme. Nur fünf Prozent der Bevölkerung hat die Möglichkeit, auf Energie aus der Steckdose zurückzugreifen, um die täglichen Aufgaben des Alltags zu erledigen. Die Folgen: Unkontrollierbare Abholzung der Wälder, ein Leben geprägt von der täglichen Herausforderung zu überleben.

Neue Energie für Malawi ist deshalb die Aufgabe meiner Masterthesis zum Abschluss meines Bauingenieursstudiums, mit der ich nun ein zweites Mal als Coworker unterwegs bin.

Als die für mein bisheriges Leben prägendste Zeit in meinem ersten Freiwilligeneinsatz 2017 in Rumänien zu Ende ging, stellte ich mir die Frage: Wie kann aus meinem zu Einsatzbeginn angestrebten „Jahr-für-Gott“ „Mein-Leben-für-Gott“ werden? Ehrlich gesagt ist das eine Frage, deren Antwort mich noch heute beschäftigt. Doch jetzt in Malawi zu sein, gibt mir die Bestätigung, dass die Antwort Gottes mich in den letzten fünf Jahren durch ein Bauingenieurwesen-Studium führte. Denn einen Beruf zu erlernen, der den Menschen, mit dem was sie täglich zum Wohnen, Leben und Weiterentwickeln brauchen, dient, und dadurch ihnen die real existierende Liebe Gottes aufzuzeigen, war mein Wunsch zu Beginn meines Studiums.

Mit dem Ziel eine Möglichkeit zu entwickeln das lokale Krankenhaus zuverlässig mit erneuerbarer Energie zu versorgen bin ich deshalb seit Ende August im südostafrikanischen Malawi. Neue grüne Energie könnte eine Wasserkraftanlage im nahegelegenen Fluss liefern. Deren Machbarkeit zu untersuchen, um daraus weitere Handlungsempfehlungen aussprechen zu können, ist das Thema meiner Abschlussarbeit mit der ich mich seither vor Ort beschäftige. Diese Aufgabe bringt mir neue Energie für mein Studium. Denn rückblickend erkenne ich darin heute deutlich die Geduld und Treue Gottes, der, im Gegensatz zu mir, meine Intention zu Beginn meines Studiums nie aus dem Blick verlor.

Trotz mehr Verantwortung und vermeintlich besserer Qualifikation als in meinem ersten Freiwilligeneinsatz nach dem Abitur, begreife ich dabei immer mehr, dass es als Coworker beim „Bau“ von Gottes Reich nicht auf meine Fähigkeiten, sondern allein auf meine Verfügbarkeit für Jesus in mir ankommt.

Denn neue Energie, sei es zum Laden meines Handys oder für mein Studium, ist am Ende keine Angelegenheit von Wasserkraft, sondern, ein Geschenk Gottes. Er hat sich mir als die einzig wahre Energiequelle für mein Leben erwiesen.